Hoch über dem Stadtteil Büchenbronn thront die evangelische Bergkirche – ein Bauwerk, das nicht nur von religiöser, sondern auch von historischer Bedeutung für Pforzheim ist. Ihr Ursprung reicht bis ins 15. Jahrhundert zurück.
Zwischen Geschichte und Glauben: Die Bergkirche in Büchenbronn
In landschaftlich exponierter Lage über dem Pforzheimer Stadtteil Büchenbronn erhebt sich ein Bauwerk mit über 600 Jahren Geschichte: die evangelische Bergkirche Büchenbronn. Als ursprüngliche Kirche des Ortes ist sie heute nicht nur ein Kulturdenkmal, sondern auch ein bedeutendes Zeugnis der kirchlichen Entwicklung in Pforzheim und dem Enzkreis.
Historischer Ursprung im 15. Jahrhundert
Die Wurzeln der Kirche reichen vermutlich bis um 1400 zurück. Eine erste urkundliche Erwähnung als Kapelle datiert aus dem Jahr 1442. Damals war Büchenbronn noch eine Filiale von Brötzingen. Erst 1496 wurde der Ort zur eigenständigen Pfarrei erhoben. Der Grabstein von Johannes Hiller, dem ersten Büchenbronner Pfarrer, ist bis heute in der Sakristei erhalten – ein stilles Relikt der Reformation, die auch hier im 16. Jahrhundert Einzug hielt.
Wechselhafte Kirchengeschichte
Im Laufe der Jahrhunderte wechselte Büchenbronn mehrfach den kirchlichen Status. Zwischenzeitlich war der Ort erneut Filiale anderer Gemeinden. Baulich prägend war vor allem das Jahr 1900/01, als das heutige kreuzförmige Langhaus unter Architekt Heinrich Henz entstand. Es erweitert die Kirche auf Basis eines Vorgängerbaus aus dem Jahr 1780.
Architektur mit Seele
Das Innere der Kirche beeindruckt mit einer offenen hölzernen Tonnendecke und einer farbenfrohen Ausgestaltung, die an bäuerliche Volkskunst erinnert. Besonders sehenswert sind die spätgotischen Wandmalereien im ehemaligen Chorturm sowie ein kunstvoll geschnitztes Lindenholzkruzifix aus dem 16. Jahrhundert an der Ostwand.
Kriegsjahre und neue Nutzung
Zwar blieb die Kirche im Zweiten Weltkrieg weitgehend unversehrt, doch mussten – wie vielerorts – die Glocken zu Rüstungszwecken abgegeben werden. Zwischen 1946 und 1965 diente die evangelische Bergkirche auch der katholischen Gemeinde, bis deren eigene Heilig-Kreuz-Kirche eingeweiht wurde. Eine umfangreiche Renovierung in den Jahren 1974/75 sicherte den Erhalt des historischen Gotteshauses.
Der Friedhof rund um die Kirche
Früher diente der Kirchhof als Begräbnisstätte für Büchenbronn. Ab 1496, nach der Pfarreierhebung, wurde hier beerdigt – bis der Platz im 19. Jahrhundert knapp wurde. 1895 folgte der Reute-Friedhof, 1987 schließlich der heutige Neue Friedhof.
Fazit:
Die Bergkirche Büchenbronn ist weit mehr als ein Ort des Glaubens. Sie erzählt die Geschichte eines Stadtteils, spiegelt die religiösen Umbrüche vergangener Jahrhunderte wider – und steht als eindrucksvolles architektonisches Denkmal bis heute im Dienst der Gemeinde.
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