Heilig-Kreuz-Kirche in Pforzheim-Büchenbronn: Ein modernes Zeugnis des Glaubens

Was als spiritueller Neuanfang nach dem Zweiten Weltkrieg begann, wurde zum architektonischen Meilenstein: Die Heilig-Kreuz-Kirche in Büchenbronn steht für die Geschichte, den Aufbruch und den ökumenischen Geist der katholischen Gemeinde Pforzheims.

Katholisches Leben in Büchenbronn: Vom Neubeginn zur Heilig-Kreuz-Kirche

Während Büchenbronn seit der Reformation protestantisch geprägt war, brachte die Industrialisierung im 19. Jahrhundert allmählich auch wieder mehr katholische Familien in den Ort. Doch es dauerte bis zur Nachkriegszeit, ehe die katholische Gemeinde sichtbarer wurde – mit dem Bau der heutigen Heilig-Kreuz-Kirche im Jahr 1965.

Historischer Rückblick: Vom Filialort zur eigenen Kirche

Zunächst wurden die Katholiken aus Dillweißenstein, Büchenbronn und Huchenfeld von der Pforzheimer Stadtgemeinde betreut. Die Wege zur Kirche St. Franziskus in der Innenstadt waren jedoch weit. So wurde 1905 eine eigene Pfarrkuratie gegründet, 1910 folgte die Einweihung der Liebfrauenkirche in Dillweißenstein.

In Büchenbronn war die katholische Gemeinde bis zum Zweiten Weltkrieg mit weniger als 100 Mitgliedern noch klein. Doch durch den Zuzug katholischer Heimatvertriebener wuchs sie bis 1950 auf rund 500 Gläubige an.

Die Heilig-Kreuz-Kirche entsteht

Ab 1946 fanden katholische Gottesdienste in der evangelischen Bergkirche statt. 1958 erwarb die Gemeinde ein Grundstück im Roßwiesle, wo schließlich ab 1964 die heutige Kirche nach den Plänen der Architekten Karlhewinz Goldmann und Hans Stürle gebaut wurde. Die Fertigstellung erfolgte 1965, die feierliche Weihe durch Weihbischof Karl Gnädinger am 6. November 1966.

Der Entwurf folgte den Ideen des Zweiten Vatikanischen Konzils, das moderne Architektur und ein stärkeres Gemeinschaftserlebnis im Gottesdienst forderte. Die Gesamtbaukosten beliefen sich auf etwa 1,3 Mio. DM.

Architektur im Zeichen der Dreieinigkeit

Die polygonale Sichtbetonkirche mit freistehendem 33 Meter hohem Glockenturm besticht durch ihren sechseckigen Grundriss und das architektonisch durchgängige Dreiecksmotiv – Symbol für die Dreieinigkeit. Der Innenraum ist geprägt durch farbiges Betonglas und eine markante Gestaltung des Altardreiecks, das bei der Renovierung 2008 durch blaue Schattierung himmlische Hoffnung symbolisiert.

Künstlerisch geprägt wurde die Kirche durch den Pforzheimer Bildhauer Rolf Gröger, der u. a. die Glasfenster und das Hauptportal gestaltete.

Vier Glocken mit starker Symbolik

Besonderes Highlight sind die vier Glocken, die nicht nur akustisch, sondern auch inhaltlich beeindrucken:

  • Friedensglocke (350 kg, gegossen 1992): Zitat aus Hans Küngs Weltethos-Projekt, verziert mit Friedenstaube und dem Wort "Frieden" in 17 Sprachen

  • Bruder-Klaus-Glocke (268 kg): Mit Gebet des Nikolaus von Flüe und Rosenkranz-Relief

  • Konradsglocke (173 kg): Bibelzitat Mk. 16,15, mit Relief von Bischof Konrad

  • Ökumeneglocke (120 kg): Zitat Mt. 23,8 mit Schutzmantel-Christus

Drei der Glocken stammen ursprünglich aus der Liebfrauenkirche in Singen/Hohentwiel und mussten dort aus statischen Gründen abgenommen werden.

Fazit:
Die Heilig-Kreuz-Kirche ist mehr als nur ein Gotteshaus – sie ist ein Symbol für das Wiederaufleben katholischen Lebens in Büchenbronn und ein architektonisches Denkmal des kirchlichen Aufbruchs der 1960er Jahre. Wer sie besucht, spürt nicht nur Geschichte, sondern auch die Vision von Glaube, Frieden und Gemeinschaft.

 

 

Quelle KI / Internet

 

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