Ein bedeutender Schritt für Umwelt, Energieversorgung und Kreislaufwirtschaft: Der Zweckverband Restmüllheizkraftwerk Böblingen hat den Bau der Klärschlammverwertungsanlage offiziell beschlossen. Die Anlage wird nicht nur ökologisch, sondern auch wirtschaftlich wichtig für die Region.
Böblingen – Am 11. Juli 2025 hat der Zweckverband Restmüllheizkraftwerk Böblingen (ZV RBB) ein zukunftsweisendes Projekt beschlossen: den Bau einer modernen Klärschlammverwertungsanlage (KSVA) auf dem bestehenden Gelände des Heizkraftwerks. Die Entscheidung fiel nach Zustimmung aller kommunalen Mitgliedsgremien des Verbands.
Die neue Anlage soll bis Herbst 2027 fertiggestellt werden und erfüllt bereits heute die Anforderungen der Klärschlammverordnung, die ab 2029 die bodenbezogene Verwertung verbietet und die Phosphorrückgewinnung vorschreibt.
Ein Meilenstein für Umwelt und Region
„Wir sichern mit der KSVA nicht nur die regionale Entsorgungssicherheit, sondern schaffen eine innovative Anlage, die Arbeitsplätze erhält und Klimaziele unterstützt“, erklärte Landrat Roland Bernhard, Vorsitzender des ZV RBB.
Die thermische Behandlung des Klärschlamms liefert CO₂-freie Fernwärme, die künftig in die Netze der Stadtwerke Böblingen und Sindelfingen eingespeist wird. Damit unterstützt das Projekt auch die kommunale Wärmewende.
Böblingens Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz ergänzt: „Die neue Anlage ist ein entscheidender Baustein für die Kreislaufwirtschaft – gerade mit Blick auf die künftige Rückgewinnung von Phosphor.“
Finanzierung und Förderung
Die Baukosten werden teilweise durch das KfW-Förderprogramm 208 gedeckt, das nachhaltige kommunale Infrastrukturprojekte unterstützt. Zusätzlich beteiligen sich regionale Banken an der Finanzierung.
Die Anlage soll dem gesetzlich geforderten Ausstieg aus der bodenbezogenen Klärschlammverwertung Rechnung tragen. Ziel ist eine nachhaltige, sichere und ökologisch sinnvolle Verwertung – auch zum Schutz der Böden und vor Mikroplastikbelastung.
Zukunftsprojekt mit Geschichte
Bereits seit 2018 laufen Planung und Vorbereitung. Mit dem nun beschlossenen Vergabeverfahren beginnt die konkrete Umsetzung. Die KSVA wird ein zentraler Baustein im Umwelt- und Ressourcenschutz des Landkreises Böblingen und weit darüber hinaus.
Das bestehende Restmüllheizkraftwerk im Böblinger Wald, das bereits jetzt 90 Mitarbeitende beschäftigt, wird durch die neue Anlage nicht nur ergänzt, sondern auch aufgewertet: Die entstehende Energie wird weiterhin in Form von Strom und Fernwärme in der Region genutzt – zur Hälfte aus biogenen, also erneuerbaren Quellen.
Weitere Informationen:
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Zum RBB: www.zvrbb.de
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Zur KSVA: www.zvkbb.de
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