Wiernsheim: Geschichte und Moderne im Herzen des Heckengäus

Wiernsheim blickt auf eine über tausendjährige Geschichte zurück – von der fränkischen Gründung über klösterliche Herrschaft bis hin zu modernen Innovationsprojekten. Das Kaffeemühlenmuseum, historische Pfleghöfe und der innovative Neubau des Bildungszentrums machen den Ort zu einem lebendigen Mix aus Tradition und Fortschritt.

Wiernsheim – Geschichte, Kultur und Innovation im Heckengäu

Wiernsheim, idyllisch auf der sogenannten „Platte“ im nördlichen Heckengäu gelegen, hat seine Ursprünge vermutlich zwischen 500 und 700 n. Chr. in der fränkischen Zeit als Ausbausiedlung. Erste schriftliche Erwähnung fand der Ort im Jahr 1186 in einer Urkunde von Friedrich I., dem Stauferkaiser. Über die Jahrhunderte gehörte Wiernsheim ab 1259 zum Kloster Maulbronn, von 1504 bis 1806 zum württembergischen Herzogtum und später bis 1918 zum Königreich Württemberg.

Ein besonderes Highlight des Ortes ist das 2011 eröffnete Wiernsheimer Kaffeemühlenmuseum. Es beherbergt Deutschlands größte Sammlung mit über 2000 Kaffeemühlen aus verschiedenen Regionen und Epochen. In dem historischen Gebäude von 1711, einst evangelisches Pfarrhaus, finden Besucher neben der Ausstellung auch ein gemütliches Café und einen kleinen Kräutergarten. Das Museum zählt außerdem eines der schönsten Trauzimmer Baden-Württembergs.

Das Pfleghofareal in der Ortsmitte erinnert an die Zeit, als Wiernsheim im Besitz des Klosters Maulbronn war. Mit seiner ältesten Bausubstanz, dem Fruchtkasten von 1237, und den Überresten der einstigen Zwingermauer spiegelt das Gelände mittelalterliche Klosterstrukturen wider. Bis ins 19. Jahrhundert war der Pfleghof auch Sitz des königlichen Kameralamts und beherbergte wichtige kommunale Einrichtungen wie Schulsäle und Lehrerwohnungen.

Ein weiterer moderner Meilenstein ist das 2013 errichtete Bildungszentrum. Mit seiner innovativen Heiztechnik, die Sonne, Luft, Wasser und Eis kombiniert, setzt das Gebäude neue Maßstäbe in der nachhaltigen Energieversorgung. Zudem bietet das Zentrum moderne Betreuungsmöglichkeiten mit einem Kindergarten und vielfältigen Ganztagesangeboten.

Historisch bedeutend sind auch die Gebäude und Einrichtungen wie das ehemalige Milchhäusle (1935 erbaut), der Schafstall von 1824, der bis in die 1950er Jahre genutzt wurde, sowie das Rathaus von 1837 mit seinen beheizbaren Gefängniszellen. Die historischen Schulhäuser aus den Jahren 1791 und 1844 dienen heute als Wohn- und Geschäftsgebäude.

Besonders sehenswert ist die Evangelische Mauritiuskirche, erstmals um 800 als Holzkirche errichtet und 1194 schriftlich erwähnt. Nach der Zerstörung im Zweiten Weltkrieg wurden die Glocken durch umgearbeitete Luftminen ersetzt – eine einzigartige lokale Geschichte.

Archäologische Funde wie römische Münzen, darunter Hadrian-Asse und Denare des Otho, belegen die frühe Besiedlung der Region und sind heute im Landesmuseum Württemberg ausgestellt.

Nicht zuletzt ist Wiernsheim reich an Kunst und Natur: Insgesamt 13 historische Brunnen und zahlreiche künstlerisch gestaltete Skulpturen prägen das Ortsbild. Die „Große Buche“, einst stolzer 400 Jahre alter Baum und beliebter Treffpunkt, wird bis heute in der lokalen Erinnerung bewahrt.

Wiernsheims lebendige Geschichte, kombiniert mit moderner Infrastruktur und kulturellen Angeboten, macht den Ort zu einem attraktiven Ziel im Heckengäu, das Tradition und Fortschritt harmonisch verbindet.

 

Quelle KI / Internet

 

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