Ein Abend, der Geschichte neu sortierte: Ein Fachvortrag im Stadtarchiv bot frische Einblicke in eine umstrittene Figur der Region – und fand großen Zuspruch.
Pforzheim. Großer Andrang im Stadtarchiv: Der Vortrag „Bauernkriegs-Held oder Bösewicht?“ am 17. November 2025 stieß auf reges Interesse – vor Ort wie auch online. Im Mittelpunkt stand der Pforzheimer Kanzleisekretär Johann Elias Meichsner, dessen Rolle im Bauernkrieg lange einseitig bewertet wurde.
Referent Andreas Deutsch von der Universität Heidelberg führte das Publikum kenntnisreich durch Akten, Rechtsquellen und zeitgenössische Berichte. Sein Ziel: die historischen Abläufe nicht als Schwarz-Weiß-Erzählung, sondern als Geflecht von politischen, sozialen und rechtlichen Abhängigkeiten zu zeigen.
Dabei rückte Deutsch nicht nur Meichsner, sondern auch den bekannten Maler und Bauernführer Jörg Ratgeb in ein differenzierteres Licht. Der Vortrag zeichnete nach, wie persönliche Motive, Verwaltungszwänge und damalige Rechtsvorstellungen zusammenwirkten – und warum heutige Urteile ohne den Kontext des 16. Jahrhunderts verkürzt bleiben.
Viele Besucherinnen und Besucher zeigten sich beeindruckt von der klaren Darstellung komplexer Zusammenhänge. Die Veranstaltung machte deutlich: Geschichte lebt vom genauen Hinsehen – und von der Bereitschaft, festgefügte Bilder zu hinterfragen.
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FAQ – Vortrag „Bauernkriegs-Held oder Bösewicht?“
Worum ging es in dem Vortrag?
Um neue Perspektiven auf den Kanzleisekretär Johann Elias Meichsner und seine Rolle im Bauernkrieg.
Wer hielt den Vortrag?
Professor Andreas Deutsch von der Universität Heidelberg.
Wo fand die Veranstaltung statt?
Im Stadtarchiv Pforzheim, mit zusätzlicher Online-Teilnahme.
Welche weiteren Personen wurden thematisiert?
Unter anderem der Maler und Bauernführer Jörg Ratgeb.
Was war das zentrale Ergebnis?
Eine deutlich komplexere Sicht auf historische Akteure und ihre Handlungsräume.

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