Großdemonstrationen in Pforzheim: Friedlicher CSD, Zwischenfälle bei Gegendemonstrationen – Polizei mit Großaufgebot im Einsatz

Pforzheim,  am Samstag, den 14. Juni, war die Innenstadt von Pforzheim Schauplatz mehrerer Versammlungen und Demonstrationen mit unterschiedlichen politischen Ausrichtungen. Das Polizeipräsidium Pforzheim war mit mehreren hundert Einsatzkräften vor Ort, um die Sicherheit aller Beteiligten zu gewährleisten.

CSD Pforzheim mit friedlicher Parade durch die Innenstadt

Ab 12 Uhr fand auf dem Marktplatz die stationäre Veranstaltung des Christopher Street Day (CSD) statt, begleitet von einer bunten und friedlichen Parade mit rund 1.300 Teilnehmenden. Die Route führte durch zentrale Straßen wie die Leopoldstraße, Zerrennerstraße und über den Leopoldplatz zurück zum Marktplatz. Polizei und Veranstalter zeigten sich zufrieden mit dem störungsfreien Verlauf.

Kontrastprogramm: Demonstration „Für traditionelle Werte“ mit Störungen

Zeitgleich begann eine weitere Versammlung unter dem Motto „Für traditionelle Werte und freie Meinungsäußerung, gegen Frühsexualisierung unserer Kinder“ am Waisenhausplatz. Etwa 75 Personen beteiligten sich an diesem Aufzug. Im Verlauf kam es zu Blockaden durch Gegendemonstranten aus dem linken Spektrum.

Die Polizei musste insbesondere im Bereich Östliche-Karl-Friedrich-Straße und Deimlingstraße aktiv eingreifen, nachdem es zu Sitzblockaden und dem Umwerfen von Absperrgittern kam. Gegen 14 Uhr wurden außerdem Gegenstände aus einer Gruppe heraus in Richtung der Demo-Teilnehmenden und der Polizei geworfen. Verletzt wurde dabei niemand, doch über 100 Personen mussten zur Identitätsfeststellung zeitweise festgesetzt werden.

Weitere Versammlungen und friedlicher Protest

Eine linke Gegendemonstration unter dem Motto „Nazi-Demo stoppen – CSD Pforzheim schützen“ begann bereits gegen 11:30 Uhr mit rund 350 Teilnehmenden. Auch hier musste die Polizei deeskalierend eingreifen. Zwei weitere kleinere Versammlungen – auf dem Leopoldplatz (ca. 20 Personen) und in der Museumsstraße (etwa 10 Personen) – verliefen durchweg ruhig.

Polizeibilanz und Ermittlungen

Die Polizei war mit einem Großaufgebot im Einsatz, darunter Reiterstaffel, Diensthundeführer, Anti-Konflikt-Teams und Einheiten der Bundespolizei. Einige Verstöße gegen das Versammlungsgesetz sowie Straftaten wie Landfriedensbruch, Körperverletzung, tätlicher Angriff und Beleidigung sind Gegenstand laufender Ermittlungen. Eine Person wurde leicht verletzt, als ein Polizeipferd auf den Fuß trat, eine weitere beim Wegrennen.

Leitende Polizeidirektorin Jennifer Lautensack betonte:
„Wir haben frühzeitig reagiert und notwendige Maßnahmen zur Beweissicherung ergriffen. Die Zusammenarbeit mit Stadt, Einsatzkräften und Bundespolizei war effektiv und kooperativ.“

Verkehrsbehinderungen im Innenstadtbereich

Aufgrund der Veranstaltungen kam es zwischen 10 und 17:30 Uhr zu Sperrungen, insbesondere der Zerrennerstraße. Die Verkehrsbehinderungen blieben insgesamt moderat.

 

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