Seit 1884 ragt der filigrane Büchenbronner Aussichtsturm bei Pforzheim in den Himmel. Wer die 125 Stufen erklimmt, blickt weit über Schwarzwald, Kraichgau und bei klarer Sicht bis zur Schwäbischen Alb – und erlebt zugleich ein Stück Technik‑ und Landesgeschichte aus Stahl und Buntsandstein.
Ein Wahrzeichen aus den Anfängen des Stahlbaus
Der 26 Meter hohe Aussichtsturm auf der 608 m ü. NHN gelegenen Büchenbronner Höhe (Eichberg) wurde 1883 errichtet und am 22. Mai 1884 eingeweiht. Damit zählt er zu den ältesten erhaltenen Stahlfachwerktürmen weltweit. Auftraggeber war der Verschönerungsverein Pforzheim; gebaut wurde die achteckige Skelett‑Konstruktion aus Gusseisenrohren von der Dresdner Centralheizungsfabrik Louis Kühne.
125 Stufen, immer enger
Eine Wendeltreppe schraubt sich um vier zentrale Pfeiler, bis sie in 24,75 Metern Höhe die Aussichtsplattform erreicht. Schon 1885 notierte die Deutsche Bauzeitung, dass der Turm „durch einen einzigen Besucher in ziemlich große Schwankungen versetzt werden“ könne – ein Eindruck, den mutige Besteiger damals wie heute teilen.
Panorama zwischen Buntsandstein und Gäulandschaft
Dank seiner Lage am Nordrand des Schwarzwalds eröffnet der Turm besonders nach Norden und Nordosten ausgedehnte Blicke: über Pfinzgau, Kraichgau, das Keuperbergland des Strombergs und das Enztal bis hin zur Schwäbischen Alb am Horizont. Nach Süden und Westen schweift der Blick über die bewaldeten Hochflächen des Nordschwarzwalds mit ihren tief eingeschnittenen Tälern.
Geologie zum Greifen nah
Die Büchenbronner Höhe liegt auf einer von tektonischen Brüchen durchzogenen Buntsandsteinhochfläche. Hier treffen Gesteine des Oberen und Mittleren Buntsandsteins auf gleicher Höhe zusammen – Relikte einer geologischen Störungszone, in der bereits im 18. Jahrhundert Eisenerz abgebaut wurde.
Eigentümer und Restaurierungen
-
1884–1933: Verschönerungsverein Pforzheim
-
1933–1974: Schwarzwaldverein (Renovierungen 1948 und 1957/58)
-
seit 1974: Stadt Pforzheim
Größere Sanierungen erfolgten 1926, 1984 zum 100‑jährigen Bestehen und nach dem Orkan „Lothar“ (25. Dezember 1999).
Verwandte Zeitgenossen
Türme nahezu gleicher Bauart entstanden 1883 auf der Götzinger Höhe in Neustadt/Sachsen und 1896 als Spelunkenturm in Bad Pyrmont – doch der Büchenbronner Turm zählt weiterhin zu den meistbesuchten.
Quelle KI /Internet
Kommentar schreiben