Heimsheim: Stadt mit Naturraum, Geschichte & Wachstumspotenzial

Zwischen A8-Anbindung und schützenswerter Landschaft: Die Stadt Heimsheim im Enzkreis ist ein Beispiel dafür, wie städtische Entwicklung, Naturvielfalt und historische Tiefe ineinandergreifen.

Heimsheim, Enzkreis – Im äußersten Südosten des Enzkreises, an der Grenze zum Verdichtungsraum Stuttgart, liegt die Stadt Heimsheim. Sie verbindet historische Bedeutung mit bedeutenden Naturräumen und einer strategischen Lage im Oberen Gäu des Schwarzwaldvorlands.

Geographisches Profil zwischen Wald, Gäu und Schutzgebieten

Mit einer Fläche von 14,3 Quadratkilometern liegt Heimsheim im Heckengäu, einer landschaftlich geprägten Region mit verkarsteten Kuppen, Muschelkalkuntergrund und hohem ökologischem Wert.

Die Stadt nimmt Anteil an mehreren bedeutenden Naturschutzgebieten:

  • Feuerbacher Heide-Dickenberg (18 ha, 2002) im Nordosten,

  • Tiefenbronner Seewiesen (30 ha, 1987) im Westen,

  • Silberberg (5 ha, 1941) im Südwesten

  • sowie dem großflächigen Gebiet Betzenbuckel (149 ha, 1996), das in den Westen der Stadtgemarkung reicht.

Zentrales Gewässer ist der Zieselbach (auch Kotzenbach genannt), der Heimsheim zur Würm hin entwässert. Der tiefste Punkt der Gemarkung liegt an der Grenze zu Weil der Stadt bei rund 392 Metern, der höchste am Hohen Forchen (Reisach) im Südosten mit 511 Metern über Normalnull.

Stadtentwicklung und Verkehrsanbindung

Seit der Nachkriegszeit wuchs die Siedlungsfläche deutlich, vor allem nach Norden und Osten in Richtung der Autobahn A8. Die Lage bringt Vorteile für Pendler und Unternehmen, ohne dass die Stadt ihre ländliche Identität verliert. Der Landesentwicklungsplan ordnet Heimsheim dem Verdichtungsraum Stuttgart zu – ein Hinweis auf das Entwicklungspotenzial und die Bedeutung als Wohn- und Gewerbestandort.

Geschichtlicher Rückblick: Von der Ähre zur Stadt

Obwohl Heimsheim bereits 1295 als Stadt erwähnt wird, erfolgte die Stadterhebung wohl erst Anfang des 14. Jahrhunderts durch die Pfalzgrafen von Tübingen. Seit dem 16. Jahrhundert gehörte die Stadt zu Württemberg.

Verwaltungstechnisch war Heimsheim Teil des Amts Weil der Stadt, wurde dann 1807/08 dem Oberamt Leonberg und später dem gleichnamigen Landkreis zugeordnet. Seit der Kreisreform 1973 gehört die Stadt offiziell zum Enzkreis.

Wappen mit „redender Symbolik“

Das heutige Wappen zeigt auf grünem Grund zwei goldene, schräggekreuzte Ähren, die aus dem unteren Schildrand wachsen. Es ist ein „redendes Wappen“, da es auf das mundartliche „heimsen“ (ernten) anspielt.

Zwar trugen spätere Abwandlungen des Wappens Pfeile, Buchstaben oder andere Symbole, doch kehrte man stets zur Ähre zurück – ein Symbol für die landwirtschaftliche und historisch verwurzelte Identität Heimsheims. Die Flagge wurde am 25. Juli 1966 vom Innenministerium Baden-Württemberg offiziell verliehen.

 

 

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