Nach 15 Jahren Planung und Bau fährt die Schönbuchbahn jetzt vollständig elektrisch – mit neuen NEXIO-Zügen und mehr Komfort für täglich 14.000 Pendler.
Neue Ära auf der Schiene: Schönbuchbahn startet mit Elektrozügen
Böblingen / Schönbuchregion – Es ist ein historischer Tag für den Landkreis Böblingen: Nach 15 Jahren Planungs- und Bauzeit wurde das größte und teuerste Infrastrukturprojekt in der Geschichte des Kreises nun abgeschlossen. Seit Samstag, 26. Juli 2025, sind die neuen elektrischen NEXIO-Fahrzeuge auf der Schönbuchbahn im Regelbetrieb unterwegs – emissionsarm, leise und hochmodern.
Die rund 17 Kilometer lange Bahnstrecke, die zwischen Böblingen und Dettenhausen verläuft, wurde bereits seit 2019 abschnittsweise zweigleisig ausgebaut und elektrifiziert. Mit der vollständigen Inbetriebnahme der neuen Züge ist nun der letzte Schritt der Antriebswende von Diesel zu Strom geschafft.
Verkehrswende auf der Nebenbahn erfolgreich
„Es fühlt sich an, als ob man nach Jahren voller Qualen Erlösung findet – einfach herrlich!“, beschrieb Landrat Roland Bernhard, zugleich Vorsitzender des Zweckverbands Schönbuchbahn, das emotionale Ende eines Mammutprojekts. Für ihn ist es mehr als ein technischer Fortschritt – es ist ein Qualitätssprung für Anwohner und Fahrgäste gleichermaßen.
Die alten Dieselzüge, oft störanfällig und laut, werden zum 1. August 2025 endgültig ausgemustert. Die neuen Züge versprechen mehr Komfort, weniger Verspätungen und einen spürbaren Gewinn für Klimaschutz und Lebensqualität entlang der Strecke.
Förderung und Technik: Millioneninvestition in saubere Mobilität
Verkehrsminister Winfried Hermann MdL überreichte zum Start einen weiteren Förderbescheid über 6 Millionen Euro für die letzten drei von insgesamt zwölf bestellten Elektrozügen. Das Land Baden-Württemberg beteiligt sich insgesamt mit rund 12 Millionen Euro an den Fahrzeugkosten.
Die spanische Firma CAF entwickelte die Fahrzeuge speziell für die Anforderungen der Schönbuchbahn: kompakt, energieeffizient und beschleunigungsstark, um den 15-Minuten-Takt im Berufsverkehr zu ermöglichen. Die Gesamtkosten belaufen sich auf 67 Millionen Euro.
Pendler profitieren: 14.000 Fahrgäste pro Tag erwartet
Die neuen Züge bringen nicht nur mehr Fahrkomfort, sondern auch eine bessere Taktung. Durch die Attraktivität des Angebots rechnet der Zweckverband Schönbuchbahn künftig mit über 14.000 Fahrgästen täglich – ein Plus für alle, die klimafreundlich, zuverlässig und ohne Stau unterwegs sein wollen.
CAF-Deutschland-CEO Ronald R.F. Lünser freut sich ebenfalls über den erfolgreichen Abschluss: „Die Elektrozüge reduzieren den CO₂-Ausstoß um mehrere tausend Tonnen jährlich. Es ist ein Gewinn für Reisende und Anwohner gleichermaßen.“
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