Das Naturschutzgebiet Eyach- und Rotenbachtal im Nordschwarzwald besticht durch seine einzigartige Landschaft, reiche Naturgeschichte und vielseitige Freizeitmöglichkeiten. Erfahren Sie mehr über die besondere Geologie, Flora, Fauna und den engagierten Schutz dieses wertvollen Lebensraums.
Das Naturschutzgebiet Eyach- und Rotenbachtal im Nordschwarzwald zählt zu den schönsten und wertvollsten Naturregionen Baden-Württembergs. Die Eyach, ein klarer Nebenfluss der Enz, entspringt im Hochmoor bei Kaltenbronn und fließt rund 18,5 Kilometer durch eine abwechslungsreiche Landschaft, bevor sie zwischen Höfen und Neuenbürg in die Enz mündet.
Die Landschaft des Eyachtals ist geprägt von den Spuren der letzten Eiszeit: Vor Jahrtausenden formte ein Gletscher das Tal, das heute mit seinen Felsblöcken und Blockhalden an diese Zeit erinnert. Das Gebiet ist Teil der Naturräume Grindenschwarzwald, Enzhöhen und Schwarzwald-Randplatten und umfasst neben dem Eyachtal auch das Rotenbachtal zwischen Straubenhardt und der Enzmündung.
Im Jahr 2002 wurde das Gebiet offiziell als Naturschutzgebiet ausgewiesen, nachdem Bürgerinitiativen in den 1980er Jahren erfolgreich gegen Pläne für einen Kühlwasserspeicher für das Kernkraftwerk Neckarwestheim protestierten. Die Schutzgemeinschaft Eyachtal sicherte so den Erhalt der sensiblen Natur und ihrer zahlreichen bedrohten Tier- und Pflanzenarten.
Das Naturschutzgebiet bietet zahlreiche Möglichkeiten für Erholung und aktive Naturerlebnisse. Besonders beliebt sind Wanderungen wie die Eyach-Runde oder die Tour von Dobel ins Eyachtal. Wer eine Pause einlegen möchte, findet an der historischen Eyachmühle eine einladende Einkehrmöglichkeit.
Besucher werden gebeten, sich respektvoll gegenüber der Natur zu verhalten: Müll soll mitgenommen, Hunde an der Leine geführt und Pflanzen sowie Tiere nicht gestört werden. Auch auf offenes Feuer, Lärm und Drohnenaufnahmen sollte verzichtet werden, um den besonderen Charakter des Schutzgebiets zu bewahren.
Geologisch gehört das Tal überwiegend zum Buntsandstein mit kleinen Abschnitten von Rotliegendem und Granit. Das Einzugsgebiet der Eyach umfasst 52,6 Quadratkilometer und erstreckt sich über mehrere Gemeinden, darunter Gernsbach, Bad Wildbad, Dobel, Höfen und Neuenbürg.
Historisch spielte die Eyach eine wichtige Rolle in der Holzflößerei, die über 500 Jahre das Tal prägte. Heute erinnert eine Freileitung mit der längsten Spannweite zwischen zwei Masten in Deutschland (1.444 Meter) im unteren Talabschnitt an die moderne Infrastruktur.
Nicht weit von der Mündung der Eyach befindet sich eine Fischaufzuchtanlage, die insbesondere Forellen züchtet und mit einer Gastronomie Besucher willkommen heißt.
Das Naturschutzgebiet Eyach- und Rotenbachtal ist ein wahres Juwel im Nordschwarzwald und lädt Naturfreunde zu einem bewussten Entdecken, Genießen und Schützen einer einzigartigen Landschaft ein.
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