Iptingen, ältester Ortsteil von Wiernsheim, blickt auf eine über 1500-jährige Geschichte zurück. Von der alten Alemannen-Gründung über die mittelalterliche Wehrkirche bis zu charmanten Dorffesten – das wasserreiche Tal südlich der Enz vereint Historie und Gemeinschaft.
Iptingen – Geschichte und Leben im ältesten Ortsteil von Wiernsheim
Iptingen, der älteste Stadtteil von Wiernsheim, wurde bereits vor rund 1500 Jahren von den Alemannen gegründet. Die erste urkundliche Erwähnung datiert auf das Jahr 1120. Die Besiedlung erfolgte bevorzugt in den wasserreichen Tälern südlich der Enz, die Schutz und Lebensraum boten.
Eine besondere Sehenswürdigkeit des Ortes ist die Wehrkirche, die bereits vor der Stauferzeit um 1100 als Fluchtburg mit mächtiger Wehrmauer entstand. Der erhaltene Kirchturm, heute mit einem aufgesetzten Fachwerkteil ausgestattet, trägt noch heute die Glocken und die Uhr. Die spätromanische Kirche wurde um 1250 erweitert und ist von historischen Ringscheuern umgeben, die zur Vorratshaltung in Notzeiten dienten. Innerhalb des Kirchhofs befindet sich außerdem ein Fruchtkasten des Klosters Maulbronn.
Die 1933 abgeschlossene Renovierung der Kirche war für die Gemeinde ein bedeutendes Ereignis. Trotz wirtschaftlicher Schwierigkeiten spendeten viele Gemeindemitglieder sowie Iptinger im Ausland großzügig für den Erhalt dieses kulturellen Erbes.
Eine weitere historisch wertvolle Stätte ist das sogenannte „Hubersche Grabmal“. Dieses Grabmal erinnert an Johannes Huber, einen der bedeutendsten Söhne Iptingens. Geboren 1760, wurde er durch sein Engagement im Bankwesen in Frankreich wohlhabend und unterstützte großzügig seine Heimat, etwa durch Stiftungen für Arme und Schuljugend sowie den Bau eines Armenhauses und einer Kirchenorgel.
Das historische Pfarrhaus und das Rathaus prägen das Ortsbild ebenso wie die Kelter, die erstmals 1705 erwähnt wurde und heute für Feierlichkeiten genutzt wird. Weinbau spielte bis ins 19. Jahrhundert eine Rolle im Dorfleben.
Iptingen hat sich durch eine lebendige Dorfgemeinschaft und ein reges Vereinsleben ausgezeichnet. Das traditionelle Backhaus aus dem Jahr 1837 ist noch in Betrieb und bewahrt lokale Backtraditionen, die bis heute bei Festlichkeiten großen Anklang finden.
Nicht zuletzt ist die lokale Legende der „Morahäkler“ Teil der Dorfkultur: Drei Dorfbewohner sollen einst den Mond „entführt“ haben – eine humorvolle Geschichte, die die Iptinger mit Stolz erzählen.
Iptingen vereint somit einen reichen historischen Schatz mit lebendiger Gegenwart und ist ein bedeutender Teil der Region Wiernsheim.
Quelle KI
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