Die Burgruine Rabeneck – einst als Burg Weißenstein bekannt – ist heute ein lebendiges Denkmal. Von mittelalterlicher Festung zur Jugendherberge: Ein Stück Pforzheimer Geschichte wird öffentlich erlebbar.
Vom Steinbruch zur Jugendherberge – Wie Rabeneck Geschichte in Dillweißenstein neu entdeckt
Im Pforzheimer Stadtteil Dillweißenstein erhebt sich die Burgruine Rabeneck, historisch Burg Weißenstein genannt, als Zeugnis mittelalterlicher Baukunst. Die Anlage, die um 1240 von den Herren von Weißenstein errichtet wurde, zeigt deutlich ihre Vergangenheit als Niederungsburg mit erhaltenen Umfassungsmauern.
Interessanterweise trägt sie seit dem 19. Jahrhundert den Namen „Rabeneck“, obwohl keine historische Verbindung zum Patriziergeschlecht besteht. Bis 1835 wurde ausschließlich der alte Name Burg Weißenstein verwendet.
Geschichte im Wandel
Zwischen 1240 und 1295 diente die Burg als Wohn- und Verwaltungsort. Um 300 Meter höher oberhalb lag die Verteidigungsburg Kräheneck – zur Schutzfunktion der Weißenstein-Anlage erbaut. Im Laufe der Jahrhunderte wechselte die Burg mehrfach den Besitzer, darunter die Herren von Kaltental, Ehingen, Neuhausen und schließlich Martin von Remchingen. 1649 wurde sie wegen Baufälligkeit zum Steinbruch umfunktioniert – bis der badische Staat 1855 das Gelände sicherte und vor weiterem Zerfall bewahrte.
Ab 1877 wurden mit Stützpfeilern Maßnahmen zur Bauwerksstabilisierung ergriffen, 1885 folgten ergänzende Sicherungen und Teilabrisse.
Transformation zur Jugendherberge
Nach dem städtischen Erwerb wurde die Ruine 1958–59 in eine Jugendherberge umgebaut. Ein kubischer Neubau entstand im Burghof nach Entwürfen des Hochbauamts. 1995–96 wurde diese Unterkunft durch einen größeren Bau nach Plänen von Ralf Rinnebach ersetzt. Zugleich wurden Teile der mittelalterlichen Mauerwerke – darunter der Palas, Schildmauer und die nördliche Zwingermauer – aufwändig saniert (1997–98). Ein ehemals verfüllter Gewölbekeller wurde wieder freigelegt und integriert. Ein kleiner Abschnitt der Wehrmauer konnte leider nicht rekonstruiert.
Heute prägen Ruinenreste und Neubauten ein spannendes wie historisch wertvolles Ensemble, das sowohl als Unterkunft als auch als Baudenkmal Bedeutung hat.
Fazit: Die Burgruine Rabeneck ist ein gelungenes Beispiel für die Verbindung von denkmalpflegerischer Erhaltung und moderner Nutzung. Ein Ausflugsziel, das sowohl Geschichte als auch Heimat neu erfahrbar macht.
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