Die Psychologischen Beratungsstellen in Herrenberg und Leonberg feiern ihr 50-jähriges Jubiläum. Landrat Roland Bernhard würdigt die Einrichtungen als unverzichtbare Stützen der sozialen Infrastruktur des Landkreises.
Herrenberg/Leonberg – Seit genau einem halben Jahrhundert leisten die Psychologischen Beratungsstellen in Herrenberg und Leonberg einen zentralen Beitrag zur psychosozialen Versorgung im Landkreis Böblingen. Landrat Roland Bernhard unterstrich in seiner Gratulation die große Bedeutung der beiden Einrichtungen: „Seit einem halben Jahrhundert sind die Beratungsstellen in Leonberg und Herrenberg ein unverzichtbarer Bestandteil in der sozialen Infrastruktur des Landkreises.“
Im Beratungsprozess spiegeln sich laut Landrat Bernhard die vielschichtigen gesellschaftlichen Veränderungen wider – mit deutlichen Zunahmen der Belastungen in den vergangenen zehn Jahren. Der besondere Dank gehe dabei nicht nur an das engagierte Personal, sondern auch an die evangelischen und katholischen Dekanate, die den Aufbau und den Betrieb der Einrichtungen seit 1975 gemeinsam mit dem Landkreis tragen.
Die Beratungsstellen sind zentrale Anlaufstellen für Menschen in Übergangsphasen, Krisen- und Konfliktsituationen. Dabei profitieren Hilfesuchende von einem geschützten Rahmen: Die Beratung erfolgt vertraulich und unterliegt strengen gesetzlichen Schweigepflichten.
Der Beratungsbedarf ist über die Jahrzehnte stark gestiegen. Allein im vergangenen Jahr kamen in Leonberg rund 740 neue Klientinnen und Klienten, in Herrenberg 640 Menschen hinzu, die Unterstützung suchten. Besonders häufig suchen Eltern, Familien und Jugendliche Hilfe – häufig aufgrund steigenden Leistungsdrucks, schulischer Belastungen oder Mobbingerfahrungen.
Zu den besonderen Stärken der Einrichtungen zählt die stabile personelle Besetzung. Jürgen Rupp leitet die Beratungsstelle in Herrenberg seit 30 Jahren, Peter Opgen-Rhein ist seit 20 Jahren in Leonberg tätig. Die Zahl der Fachkräfte wuchs seit der Gründung von jeweils fünf Mitarbeitenden auf 15 in Leonberg und 13 in Herrenberg. Ergänzt wird das Beratungsangebot inzwischen durch die Fachdienste „Familie am Start“ und den Heilpädagogischen Dienst.
„Gerade in Zeiten zunehmender gesellschaftlicher und familiärer Umbrüche ist die Verbindung von Kirche und Kommunalpolitik für unsere Arbeit unverzichtbar“, betont Jürgen Rupp. Um eine hohe Beratungsqualität weiterhin gewährleisten zu können, setzten die Einrichtungen zuletzt auf eine strukturierte Warteliste für Erstkontakte. Gleichzeitig wurden kurzfristige Angebote wie offene Sprechstunden und schnelle Terminvergaben für Jugendliche bis 21 Jahre ausgebaut.
Parallel zu den Stellen in Herrenberg und Leonberg gibt es seit vielen Jahren auch psychologische Beratungsangebote in Böblingen (seit 1972) und Sindelfingen (seit 1979). „Die niedrigschwelligen beraterischen und pädagogischen Hilfen sind längst in der Mitte unserer Bevölkerung fest verankert“, so das Fazit von Landrat Roland Bernhard im Jubiläumsjahr.
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