Von den stillen Quellen im Schönbuch bis zum lebhaften Schwarzwaldrand bei Pforzheim: Die Würm ist mehr als nur ein Nebenfluss – sie ist ein Stück Heimat, Naturraum und Lebensader des Gäus.
Die Würm – Ein Fluss mit Geschichte, Vielfalt und Bedeutung
Baden-Württemberg – Die Würm, ein rund 53 Kilometer langer Nebenfluss der Nagold, prägt seit Jahrhunderten die Landschaft und das Leben in den Regionen Schönbuch, Gäu und Nordschwarzwald. Von ihrer Quelle bei Hildrizhausen und Altdorf bis zur Mündung in Pforzheim, durchzieht sie stille Wälder, historische Städte und malerische Täler.
Ursprung im Schönbuch
Die Würm entsteht aus zwei Quellbächen – der Hildrizhauser Würm und der Altdorfer Würm – in den Wäldern des Schönbuchs. In der Nähe von Ehningen vereinigen sich beide Bäche. Bereits 1342 wurde die Würm als „Wirme“ urkundlich erwähnt. Sprachwissenschaftler vermuten einen vorgermanischen Ursprung des Namens, möglicherweise abgeleitet vom indogermanischen Wort uer- („feucht“).
Verlauf durch das Gäu und den Schwarzwald
Von Ehningen bis Pforzheim windet sich die Würm durch die Oberen Gäue, vorbei an Orten wie Aidlingen, Weil der Stadt oder Tiefenbronn. Besonders um Weil der Stadt öffnet sich das Tal zu einer breiten Landschaft, ehe es sich ab Mühlhausen an der Würm wieder verengt. Ab hier prägen dichte Nadelwälder das Bild, bis die Würm schließlich in die Nagold mündet.
Naturnahe Vielfalt und bedeutende Zuflüsse
Die Würm wird von zahlreichen Bächen gespeist. Zu den wichtigsten zählen der Krebsbach, die Aid, die Schwippe sowie der Rankbach. Die Region um den Fluss zeichnet sich durch eine hohe ökologische Vielfalt aus. Einige der Zuflüsse führen durch kleine Weiher, Klingen und Waldtäler, die Lebensraum für zahlreiche Arten bieten.
Daten
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Länge: 53,4 km
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Einzugsgebiet: 417,8 km²
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Durchschnittlicher Abfluss: 3 m³/s
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Höhendifferenz: ca. 250 Meter
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Größter Zufluss: Schwippe (85,3 km² Einzugsgebiet)
Verkehr und Infrastruktur
Seit 2009 verläuft entlang der Würm der Würmtalradweg – ein beliebter Radwanderweg mit rund 49 km Länge. Zwei Bahnlinien und die Autobahn A81 überqueren das Würmtal, was die Region verkehrstechnisch gut erschließt.
Würm: Zwischen Natur, Geschichte und Moderne
Neben ihrer geografischen Bedeutung ist die Würm auch kulturell verwurzelt – durch Orte wie Weil der Stadt, dem Geburtsort Johannes Keplers, oder durch landschaftsprägende Elemente wie das Aidlinger Tal. Mit ihrer Kombination aus landschaftlicher Schönheit, geschichtlicher Tiefe und ökologischer Relevanz bleibt die Würm ein eindrucksvolles Beispiel für die natürlichen Wasserläufe im Südwesten Deutschlands.
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