Baden-Württemberg, Juni 2025 – Die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) breitet sich trotz bisheriger Bekämpfungsmaßnahmen zunehmend in Baden-Württemberg aus. Behörden und Experten warnen: Wer ein Nest entdeckt, sollte auf keinen Fall selbst eingreifen. Die Entfernung darf nur durch geschulte Fachkräfte mit Schutzausrüstung erfolgen.
Neue Einschätzung durch das Bundesumweltministerium
Die ursprünglich aus Südostasien stammende invasive Art wurde vom Bundesumweltministerium neu eingestuft. Eine gesetzliche Beseitigungsverpflichtung für Länder entfällt, stattdessen werden bundesweit einheitliche Managementmaßnahmen umgesetzt. Die entsprechenden Informationen sind auf der Webseite der Landesanstalt für Umwelt Baden-Württemberg (LUBW) abrufbar:
Invasive Arten bei der LUBW
Nestsichtungen melden – aber nicht selbst handeln!
Die Bevölkerung ist ausdrücklich dazu aufgerufen, Beobachtungen und Nester der Asiatischen Hornisse zu melden – entweder über die Website der LUBW oder bequem über die kostenlose "Meine Umwelt"-App.
Nach Eingang einer Meldung erfolgt eine Prüfung durch die Landesanstalt für Bienenkunde der Universität Hohenheim. Nur sachkundige Personen erhalten daraufhin Hinweise zur sicheren Entfernung. Dabei gilt:
Die Kosten für die Nestentfernung trägt der Grundstückseigentümer selbst – eine Verpflichtung zur Entfernung besteht allerdings nicht.
Achtung: Eigenmächtige Entfernung ist gefährlich! Die Hornisse kann bei Bedrohung aggressiv reagieren. Ihre Stiche lösen bei empfindlichen Personen schwere allergische Reaktionen aus. Ohne Schutzkleidung und Fachkenntnis ist die Nestentfernung lebensgefährlich.
So erkennt man die Asiatische Hornisse
Oft wird die invasive Art mit der heimischen, geschützten Europäischen Hornisse (Vespa crabro) verwechselt. Typische Merkmale der Asiatischen Hornisse:
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Dunkler Brustbereich
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Orangegelber Streifen am Hinterleib
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Kleiner und kompakter als die Europäische Hornisse
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Nester meist hoch oben in Bäumen oder an Gebäuden sichtbar
Ein anschaulicher Bildvergleich ist auf den Webseiten der LUBW und der Universität Hohenheim verfügbar.
Schutz der heimischen Artenvielfalt im Fokus
Die Ausbreitung der Asiatischen Hornisse ist auch für die heimische Insektenwelt problematisch. Besonders Honigbienen und andere Bestäuber sind gefährdet, da die invasive Hornissenart aktiv Jagd auf sie macht. Daher sind präzise Beobachtung, Meldung und professionelles Vorgehen entscheidend für ein wirksames Management.
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