Mit einem gelb-orangen Band signalisiert der Landkreis Böblingen: Diese Obstbäume dürfen geerntet werden. Die Aktion soll Streuobstnutzung fördern und unnötige Verschwendung vermeiden.
Böblingen. Wenn im Landkreis Böblingen das Obst an den Streuobstwiesen reift, tauchen bald bunte Farbtupfer an den Baumstämmen auf: die „Ernte-Bändel“. Die gelb-orangen Markierungsbänder, ausgegeben von der Fachberatungsstelle für Obst und Gartenbau, kennzeichnen Bäume, die zur Ernte freigegeben sind.
Die Gemeinden im Landkreis können ihre eigenen Bäume mit den Bändeln markieren oder die Bänder an Bürgerinnen und Bürger weitergeben, die ihre privaten Obstbäume für die Nutzung freigeben möchten.
Ziel: Mehr Streuobst verwerten
Mit der Aktion möchte der Landkreis verhindern, dass wertvolles Obst ungenutzt vom Baum fällt und verdirbt. Der Abfallwirtschaftsbetrieb Böblingen, die Fachberatung Obstbau sowie zahlreiche Städte und Gemeinden arbeiten dabei Hand in Hand. So profitieren sowohl Eigentümer, die ihre Wiesen nicht selbst abernten können, als auch Interessierte, die gerne frisches Obst sammeln und etwa Saft daraus pressen möchten.
Im besten Fall schließen „Stücklesbesitzer“ sogar langfristige Pacht- oder Nutzungsvereinbarungen mit Ernteinteressierten.
Praktische Umsetzung
Die Erntebändel bestehen aus reißfestem, biologisch abbaubarem Papier, das sich mit der Zeit von selbst zersetzt. Sie können von den Gemeinden beim Landratsamt Böblingen angefordert werden. Ansprechpartner ist Helmut Ohngemach, Fachberatungsstelle Obst- und Gartenbau, Tel. 07031 663-2381, E-Mail:
Wichtig ist, dass nur markierte Bäume geerntet werden dürfen. Eigenmächtige Ernten ohne Bändel gelten als Diebstahl und können zur Anzeige gebracht werden. Ebenso sollte selbstverständlich sein, dass bei der Ernte pfleglich mit den Bäumen umgegangen wird.
Die Aktion ist ein einfacher, aber wirkungsvoller Beitrag, um Lebensmittelverschwendung zu vermeiden und die regionale Obstkultur zu stärken.
Kommentar schreiben