Politik und Wirtschaft schlagen Alarm: Der stockende Ausbau der A81 bedroht Mobilität und Wirtschaftskraft in der Region Stuttgart. Landrat, Oberbürgermeister und IHK fordern klare Priorität vom Bund.
Böblingen/Sindelfingen — Der geplante sechsstreifige Ausbau der Autobahn A81 zwischen Sindelfingen-Ost und dem Autobahnkreuz Stuttgart droht ins Stocken zu geraten. Grund sind fehlende Bundesmittel für große Straßenbauprojekte. Jetzt schlagen Landrat Roland Bernhard, die Oberbürgermeister Dr. Stefan Belz (Böblingen) und Markus Kleemann (Sindelfingen) sowie IHK-Bezirkskammerpräsident Andreas Weeber Alarm und richten einen eindringlichen Appell an die Bundesregierung: „Lasst uns nicht hängen.“
Die regionalen Vertreter fordern, den Ausbau der A81 klar zu priorisieren und die Arbeiten lückenlos fortzuführen. Geplant war eine nahtlose Weiterführung des derzeitigen Projekts von Böblingen-Hulb bis Sindelfingen-Ost in Richtung Stuttgart. Doch nun droht eine Verzögerung ohne festen Zeithorizont.
„Wir sind entsetzt über die Ankündigung, dass dem Bund auf halbem Wege die Puste ausgeht“, so Landrat Bernhard. „Die Autofahrer leiden seit Jahren unter Staus und Verkehrsbelastung. Es darf nicht passieren, dass die Engstelle einfach nur verschoben wird.“
Auch die Wirtschaft sieht große Risiken. IHK-Präsident Weeber warnt vor erheblichen volkswirtschaftlichen Schäden, da Unternehmen und Zulieferer von funktionierenden Logistikwegen abhängen. „Die Region Stuttgart trägt mit ihrer Industrie wesentlich zur Wirtschaftskraft Deutschlands bei. Eine unvollständige A81 bremst diesen Motor aus“, betont Weeber.
Zudem wird befürchtet, dass der Landkreis Böblingen bei der Mittelvergabe gegen andere Großprojekte wie den Albaufstieg ausgespielt werden könnte. Die Vertreter appellieren daher an Bundestags- und Landtagsabgeordnete sowie den Landesverkehrsminister, sich entschlossen für die Fertigstellung einzusetzen.
„Die Region hat beim Thema Lärmschutzdeckel gezeigt, was möglich ist, wenn alle Ebenen zusammenarbeiten“, erinnert Oberbürgermeister Kleemann. „Jetzt brauchen wir den gleichen Einsatz, damit der Ausbau der A81 bis zum Autobahnkreuz Stuttgart nicht stecken bleibt.“
Der Ausbau gilt als zentral für die Verkehrssicherheit, die Reduzierung von Staus und die Wettbewerbsfähigkeit der Region. Politik und Wirtschaft warnen, dass eine Verzögerung nicht nur die Pendler, sondern den gesamten Wirtschaftsstandort Baden-Württemberg schwächt.
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