Der Landkreis Böblingen setzt auf ein neues kreisweites Sirenennetz und umfassende Notfallpläne, um die Bevölkerung bestmöglich auf Krisen und Katastrophen vorzubereiten – von Naturereignissen bis zu Cyberangriffen.
Böblingen – Der Landkreis Böblingen intensiviert seine Maßnahmen zum Bevölkerungsschutz und investiert in ein kreisweites Sirenensystem sowie in umfassende Notfallpläne für alle Städte und Gemeinden. Grundlage dafür ist eine aktuelle Risiko- und Schwachstellenanalyse, die verschiedene Krisenszenarien untersucht – von Naturkatastrophen wie der Flut im Ahrtal über Cyberangriffe bis hin zu großflächigen Stromausfällen.
„Wir wollen den Schutz der Bevölkerung so gut wie nur möglich gewährleisten und in diesem Zusammenhang auch die Warnmöglichkeiten sichern“, betont Landrat Roland Bernhard.
Die Analyse beleuchtete nicht nur mögliche Schadensereignisse, sondern auch, wie der Bevölkerungsschutz zukunftsfähig und effizient aufgestellt werden kann. Besondere Aufmerksamkeit galt der Kommunikation in Krisenzeiten, der Treibstoffversorgung und der Funktionsfähigkeit der Verwaltungen. Jede Kommune erhielt individuelle Notfallpläne mit klaren Zuständigkeiten, Erreichbarkeiten und Checklisten für sechs exemplarische Krisenszenarien.
Parallel dazu baut der Landkreis – mit Ausnahme von Deckenpfronn – ein flächendeckendes Sirenennetz auf. Die Alarmierung erfolgt über gesicherte Funknetze, in 17 Kommunen sogar mit Sprachdurchsagen.
Der Landrat weist zudem auf neue Herausforderungen hin: Neben militärischen Bedrohungslagen seien Verwaltungen zunehmend mit Cyberangriffen, Desinformationen und Angriffen auf kritische Infrastrukturen wie Wasser- und Energieversorgung oder Krankenhäuser konfrontiert. „Einschränkungen oder Ausfälle in diesen Bereichen wirken sich direkt auf die Gesellschaft aus und können den inneren Frieden gefährden“, so Bernhard.
Er appelliert an die Bürgerinnen und Bürger, nicht nur auf staatliche Hilfe zu vertrauen: „Wer selbst vorbereitet ist, kann sich, Angehörigen und Nachbarn helfen, bis staatliche Hilfe eintrifft.“ Tipps zur persönlichen Vorsorge gibt es beim Bundesamt für Bevölkerungsschutz und Katastrophenhilfe unter www.bbk.bund.de.
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