Die 19,76 Kilometer lange Enztalbahn verläuft idyllisch entlang der Enz von Pforzheim nach Bad Wildbad. Nach Elektrifizierung und Integration ins Karlsruher Stadtbahnnetz bietet die Strecke heute moderne Verbindungen, zahlreiche Zwischenhalte und attraktive Freizeitangebote – ein wichtiger Verkehrsweg im Nordschwarzwald.
Die Enztalbahn, auch kurz Enzbahn genannt, ist eine 19,76 Kilometer lange Eisenbahnstrecke im nordöstlichen Schwarzwald, die größtenteils dem Fluss Enz folgt. Die eingleisige Hauptbahn zweigt im Pforzheimer Stadtteil Brötzingen von der Nagoldtalbahn ab und führt als Stichstrecke nach Bad Wildbad.
Bis 2002 war die Strecke nicht elektrifiziert und spielte eine untergeordnete Rolle im Nahverkehr. Mit der Übernahme durch die Albtal-Verkehrs-Gesellschaft (AVG) erfolgte eine Elektrifizierung sowie der Neubau einer 0,68 Kilometer langen Straßenbahn-Anschlussstrecke direkt in die Innenstadt von Bad Wildbad. Dadurch konnte das Fahrplanangebot deutlich verdichtet und die Nachfrage gesteigert werden.
Streckenverlauf und Anschlussorte
Die Enztalbahn verläuft von Pforzheim über die Gemeinden Birkenfeld, Neuenbürg, Höfen an der Enz bis nach Bad Wildbad. Während die ersten Kilometer auf Pforzheimer Stadtgebiet verlaufen, durchquert die Strecke den Enzkreis und anschließend den Landkreis Calw.
Vom Pforzheimer Hauptbahnhof aus fahren alle Züge über die zweigleisige Nagoldtalbahn bis zum Bahnhof Brötzingen Mitte, danach verläuft die Strecke eingleisig dem Enztal entlang. Bei Neuenbürg überquert die Bahn die Enz gleich zweimal und passiert einen 135 Meter langen Tunnel unter dem Schlossberg.
Die Strecke endet im Kurpark von Bad Wildbad, wobei die Verlängerung durch den Ortskern als Straßenbahn mit 750 Volt Gleichstrom betrieben wird – ein Übergang vom regulären Eisenbahnbetrieb mit 15 kV Wechselstrom.
Fahrplan und Betrieb
Die Enztalbahn ist heute als Linie S6 in das Karlsruher Stadtbahnnetz eingebunden. Der Personenverkehr wird werktags von 5 bis 1 Uhr mit mindestens Stundentakt angeboten, der zu Spitzenzeiten auf 20 bis 40 Minuten verdichtet wird. Am Wochenende beginnt der Betrieb ab 6 Uhr mit durchgehendem Stundentakt.
Viele Züge sind in Pforzheim mit der Stadtbahnlinie S5 verbunden und fahren weiter nach Karlsruhe und Wörth am Rhein. Seit 2019 gibt es keine direkten Verbindungen mehr nach Bietigheim-Bissingen.
Am Wochenende verkehrt zudem der Enztäler Freizeitexpress von Stuttgart nach Bad Wildbad – aktuell mit modernen Bombardier Talent 3-Triebwagen.
Technische Details und Fahrzeugeinsatz
Bis 1962 dominierten Dampflokomotiven auf der Strecke, danach kamen Uerdinger Schienenbusse und Dieselloks zum Einsatz. Seit der Elektrifizierung 2002 verkehren Zweisystem-Stadtbahnwagen, die sowohl auf der Bahnstrecke als auch auf der Straßenbahnstrecke in Bad Wildbad fahren können.
Die Strecke verfügt über moderne Sicherungssysteme, PZB-Zugbeeinflussung und erlaubt eine maximale Radsatzlast von 22,5 Tonnen auf dem Abschnitt zwischen Pforzheim Hauptbahnhof und Brötzingen Mitte.
Zwischenstationen und Infrastruktur
Wichtige Haltepunkte mit Zugkreuzungen sind Neuenbürg, Calmbach und Bad Wildbad. Kleinere Haltestellen wie Rotenbach und Höfen an der Enz Nord haben sehr kurze Bahnsteige, da dort nur wenig Fahrgastaufkommen herrscht.
Die Strecke ist sowohl für den regulären Personenverkehr als auch für den Stadtbahnverkehr ausgelegt und erfüllt hohe Sicherheits- und Betriebsstandards.
Quelle KI
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