Als größter Ortsteil der Gemeinde Kämpfelbach blickt Ersingen auf eine bewegte Geschichte zurück – geprägt von wechselnden Herrschaften, alemannischen Wurzeln und tief verwurzeltem Brauchtum.
Kämpfelbach-Ersingen. Vier Jahre nach Bilfingen wurde Ersingen im Jahr 1197 erstmals urkundlich als „Ergensingen“ erwähnt – ebenfalls in einer päpstlichen Bulle von Papst Coelestin III., in der dem Kloster Frauenalb seine Rechte bestätigt wurden.
Der Ortsname geht auf den Sippenältesten Ergeso oder Argizo zurück – ein typisches Muster der alemannischen Siedlungsbenennung, die um 260 n. Chr. begann. Ersingen entwickelte sich rasch zu einem zentralen Ort in der Region.
Wechselnde Herrschaften im Mittelalter
Anders als Bilfingen war Ersingen über längere Zeit zwischen mehreren Herrschaften aufgeteilt. So hatten unter anderem die Herren von Enzberg, die Grafen von Eberstein und Vaihingen sowie Dominikanerinnen und Zisterzienserinnen aus Pforzheim Besitz und Einfluss im Ort, bevor es ebenfalls vollständig in den Besitz von Frauenalb überging.
Als größerer Ortsteil wurde Ersingen in der historischen Doppeldorf-Verwaltung bevorzugt: Ämter wie Bürgermeister oder Ratsposten wurden im Verhältnis 2:1 zugunsten Ersingens vergeben.
Gelebte Tradition in der Moderne
Auch heute lebt Ersingen von seiner tiefen Verwurzelung in Brauchtum und katholischer Kultur. Ob Fastnachtsumzüge mit Prinzenpaaren, das uralte Scheibenschlagen oder der Gelübdetag am 7. September – Ersingen verbindet Geschichte mit aktiver Dorfgemeinschaft.
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