Bilfingen: Vom Sippendorf zur Wallfahrtsgeschichte

Die Geschichte Bilfingens reicht bis in die Zeit der Alemannen und Römer zurück. Heute steht der Ortsteil von Kämpfelbach für gelebte Tradition, eine bewegte Klostergeschichte und originelle Bräuche.

Kämpfelbach-Bilfingen. Der Ortsteil Bilfingen wurde erstmals im Jahr 1193 in einer päpstlichen Bulle von Papst Coelestin III. erwähnt. Damit beginnt die schriftlich belegte Geschichte dieses traditionsreichen Dorfes im Kämpfelbachtal. Der Name geht auf die Sippe eines Binolf zurück, ergänzt um das typisch alemannische „-ingen“.

Doch die Wurzeln reichen noch tiefer: Schon zur Römerzeit befand sich an einer Wegkreuzung im heutigen Ortsbereich eine Anlage – auf deren Fundamenten im 7. Jahrhundert von schottischen Mönchen eine Wallfahrtskirche gegründet wurde. Sie gilt als einer der frühen spirituellen Mittelpunkte in der Region.

Im Mittelalter wechselte der Ort mehrfach den Besitzer. Schließlich fiel Bilfingen durch Kauf- und Tauschgeschäfte vollständig an das Kloster Frauenalb, das bis 1803 als alleinige Grundherrin über das Dorf herrschte.

Historische Einheit mit Ersingen

Über viele Jahrhunderte hinweg war Bilfingen mit dem Nachbarort Ersingen eng verbunden. Die Orte bildeten ein sogenanntes Doppeldorf mit gemeinsamer Verwaltung – inklusive Bürgermeister, Gemeinderat und Gerichtsbarkeit.

Bis heute pflegt der Ort ein starkes Gemeinschaftsgefühl, das sich besonders in der Fastnachtstradition, im Scheibenschlagen und im Gelübdetag zeigt – letzterer geht auf ein Pestgelübde aus dem Jahr 1357 zurück.

 

 

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