Ludwigsburg (Landkreis)

Stadtbahn Ludwigsburg: Verwaltung legt klaren Beschlussvorschlag vor

Stadtbahn Ludwigsburg: Verwaltung legt klaren Beschlussvorschlag vor

Die Stadtverwaltung Ludwigsburg hat ihren Beschlussvorschlag zur Zukunft der Stadtbahn deutlich gestrafft. Vor der entscheidenden Gemeinderatssitzung am 19. November bringt sie vier präzise Aussagen ein, die finanzielle Realität, verkehrliche Machbarkeit und langfristige Stadtentwicklungsziele vereinen sollen.

Stadtbahn: Ludwigsburg fokussiert Zukunftsstrategie auf realisierbaren Kern

Kurz vor der entscheidenden Gemeinderatssitzung am 19. November hat die Stadt Ludwigsburg ihren Beschlussvorschlag zur Zukunft des Stadtbahnprojekts überarbeitet und auf vier wesentliche Punkte verdichtet. Ziel ist es, Klarheit zu schaffen, bevor Anfang Dezember die finalen Beratungen zum Haushalt 2026 beginnen.

Die Stadtverwaltung betont, dass die finanziell angespannte Lage eine klare Priorisierung verlangt. „Wir brauchen zwingend vor Beginn der Haushaltsberatungen Klarheit über das Stadtbahnprojekt“, erklärt Oberbürgermeister Dr. Matthias Knecht. Die nun vorgelegte Lösung sei „angemessen und vernünftig“.

Reaktivierung der Strecke Markgröningen–Möglingen–Ludwigsburg

Die Stadt Ludwigsburg hält an der Reaktivierung der Bahnstrecke in den Bahnhof Ludwigsburg fest. Die Einfahrt könne in einem Vorlaufbetrieb über Gleis 5 und 6 erfolgen, was erste praktische Schritte ermöglichen soll.

Ruhepause für weitere Stadtbahnäste

Alle weiteren Trassenplanungen innerhalb Ludwigsburgs sollen zehn Jahre ruhen. Während dieser Zeit findet weder Planung noch Mittelverwendung statt. Eine Wiederaufnahme kann nur durch einen erneuten Beschluss erfolgen.

Verbleib im Zweckverband – mit klaren Bedingungen

Ludwigsburg bleibt Mitglied im Zweckverband Stadtbahn, wird jedoch aktiv Anpassungen des Projektfortschritts im Sinne der neuen Beschlusslage einfordern. Die Vertreter der Stadt im Verwaltungsrat und in der Verbandsversammlung erhalten hierzu einen verbindlichen Weisungsbeschluss.


Finanzielle, technische und städtebauliche Grenzen

Die Verwaltung hebt hervor, dass zentrale Vorschläge des Zweckverbands nicht realisierbar sind:

  • Keine Trassen durch die Weststadt
    Die Führung über Talallee, Kurfürsten- und Martin-Luther-Straße sei nicht umsetzbar.

  • Kein Halt am Westausgang des Bahnhofs
    Aufgrund des Umbaus des ZOB und der zweiten Bahnhofsunterführung frühestens nach 2035 möglich.

  • Keine Strecken über Leonberger-, Hindenburg- oder Friedrichstraße
    Zu große verkehrliche Konflikte und erheblicher Wegfall öffentlicher Parkplätze.

  • Kosten nicht tragbar
    Seit 2022 hat sich die kommunale Finanzlage deutlich verschärft. Das Großprojekt sei in seiner bisherigen Form nicht finanzierbar.

Barrierefreiheit und alternative Mobilität im Blick

Für den barrierefreien Endzustand fordert die Stadt einen dichten Takt und 80-Meter-Züge. Ein möglicher Endhaltepunkt wäre ein neuer Bahnsteig 7 am Kepler-Areal.

Zudem will die Stadt autonome Mobilitätslösungen weiterverfolgen – unabhängig vom Stadtbahnbeschluss.

Option offen: Verbindung Pattonville–Remseck-Aldingen

Die Stadt unterstützt weiterhin die Realisierung des SSB-Astes, auch innerhalb der zehnjährigen Ruhephase, sofern Förderfähigkeit gegeben ist.

Ein Expressbus wird nicht weiterverfolgt – Fördermittel sind laut Verkehrsministerium nicht zu erwarten.

 

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FAQ: Häufige Fragen zur neuen Stadtbahnentscheidung in Ludwigsburg

Worüber entscheidet der Gemeinderat am 19. November?

Der Gemeinderat entscheidet über den neuen Beschlussvorschlag zur Stadtbahn, der vier zentrale Vorgaben für das weitere Vorgehen enthält.

Welche Stadtbahnstrecke soll weiterhin verfolgt werden?

Die Reaktivierung der Strecke Markgröningen–Möglingen–Ludwigsburg bleibt das Kernprojekt.

Warum ruhen andere Stadtbahnäste für zehn Jahre?

Aufgrund hoher Kosten, verkehrlicher Konflikte und aktueller Finanzlage sind sie derzeit nicht realisierbar.

Bleibt die Stadt im Zweckverband Stadtbahn?

Ja, jedoch mit klaren Vorgaben, wie die Vertreter im Zweckverband abstimmen sollen.

Welche Alternativen verfolgt die Stadt weiterhin?

Unter anderem autonome Mobilitätslösungen und der mögliche SSB-Ast Pattonville–Remseck-Aldingen.

Link 354/25: https://ris.ludwigsburg.de/bi/getfile.php?id=229973&type=do

Link 312/25: https://ris.ludwigsburg.de/bi/getfile.php?id=229049&type=do

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