Dillweißenstein – Pforzheims traditionsreicher Stadtteil im Wandel der Zeit

Dillweißenstein, ein geschichtsträchtiger Stadtteil im Herzen des Nagoldtals, vereint mittelalterliche Burgruinen, industrielle Vergangenheit und städtische Herausforderungen. Eine Reise durch die bewegte Historie und aktuelle Themen eines Pforzheimer Viertels mit Charakter.

Zwischen Geschichte und Gegenwart: Dillweißenstein – Ein Pforzheimer Stadtteil mit starkem Profil

Pforzheim-Dillweißenstein – eingebettet in die malerische Nagoldschleife, geprägt von Industriegeschichte, Fachwerkbauten und eindrucksvollen Burgruinen – präsentiert sich dieser Stadtteil mit rund 9.294 Einwohnern (Stand: 31.12.2023) als lebendiges Quartier mit hohem Entwicklungspotenzial.

Die Ursprünge reichen bis ins Jahr 1890 zurück, als sich die ehemals eigenständigen Gemeinden Dillstein und Weißenstein vereinigten. 1913 folgte die Eingemeindung nach Pforzheim. Die industrielle Blütezeit setzte Ende des 19. Jahrhunderts ein: Mit Betrieben wie der 1861 gegründeten Papierfabrik Weissenstein (bis 2001 in Betrieb) oder der Maschinenfabrik Trautz, die nach dem Zweiten Weltkrieg vorübergehend zur Heimstätte der Staatlichen Meisterschule für Edelmetall- und Schmuckindustrie wurde, war Dillweißenstein lange Zeit industrieller Taktgeber der Region.


Historische Relikte und moderne Verkehrswege

Noch heute erinnern Burgruinen wie Kräheneck, Rabeneck (heute Jugendherberge) und Überreste der Burg Hoheneck an die mittelalterliche Vergangenheit. Auch das Flößer- und Gasthaus „Goldener Anker“ von 1722, sowie zwei der ältesten Häuser Pforzheims befinden sich in diesem Stadtteil – letztere sind jedoch nur zu besonderen Anlässen öffentlich zugänglich.

Verkehrstechnisch war Dillweißenstein bereits früh erschlossen: 1927 erreichte die Straßenbahn Pforzheim den Stadtteil, später abgelöst durch den Oberleitungsbus bis 1969. Heute verbinden der Bahnhof Pforzheim-Weißenstein sowie die Buslinie 3 den Stadtteil mit der Innenstadt. Seit 2009 befindet sich hier zudem der Sender Pforzheim-Dillweißenstein.


Stadtbild mit Charme und Herausforderungen

Der Stadtteil ist besonders durch die geschlossene Bebauung entlang der Hirsauer Straße geprägt. Die überwiegend dreigeschossigen Mehrfamilienhäuser und teils denkmalgeschützten Gebäude geben dem Viertel ein charmantes, historisch gewachsenes Flair. Der Sanierungsbedarf an einzelnen Gebäuden ist jedoch nicht zu übersehen – Förderprogramme und steuerliche Anreize sind hier essenziell für den Erhalt.

Ein zentrales Element des Viertels ist der Ludwigsplatz, der als Stadtteilzentrum fungiert. Trotz der attraktiven Lage im Grünen, mit direktem Zugang zu Wald- und Uferwegen entlang der Nagold, beklagen Anwohner Probleme wie Verkehrsbelastung, Sanierungsstau entlang der B294, fehlende Grünflächen, Vermüllung und mangelnde soziale Angebote.


Held der Geschichte: August Fischpera

Ein eindrückliches Kapitel Dillweißensteiner Geschichte schreibt August Fischpera, der 1945 die Sprengung der „Eisernen Brücke“ durch die Wehrmacht verhinderte, indem er unter Lebensgefahr die Zünder entfernte. Ein Gedenkstein an der heutigen Weißensteiner Brücke (erbaut 1982) erinnert bis heute an seinen mutigen Einsatz.

 

Quelle KI

 

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