Einblicke ins Mittelalter: Die Burgruine Löffelstelz in Mühlacker öffnet von April bis Oktober an Sonn- und Feiertagen ihre Tore – mit Führungen, Geschichte und Ausblicken.
Burgruine Löffelstelz: Ein Stück Mühlackerer Geschichte hautnah erleben
Mühlacker – Hoch über dem Enztal thront die Burgruine Löffelstelz, auch bekannt als Burg Dürrmenz, ein geschichtsträchtiges Relikt aus dem Mittelalter. Wer durch das nach innen gewölbte Tor blickt, kann die alten Mauern das ganze Jahr über bewundern. Zwischen April und Anfang Oktober ist die Anlage an Sonn- und Feiertagen von 14 bis 17 Uhr auch offiziell für Besucherinnen und Besucher geöffnet.
Burgwächter und Stadtführer stehen während dieser Zeiten für Auskünfte bereit und geben spannende Einblicke in die Geschichte des Ortes. Zusätzlich können Führungen mit Rainer Wallinger unter Tel. 07041 5959 individuell vereinbart werden.
Historischer Überblick
Die Burg wurde um 1220/1240 auf den Überresten einer älteren Vorgängerburg erbaut. Archäologische Funde deuten auf einen Ursprung im 11. Jahrhundert hin. Der erste urkundlich erwähnte Herr war Henricus de Dürmenze im Jahr 1282.
Charakteristisch war die massive Schildmauer mit einer Stärke von fast drei Metern – einst bis zu 25 Meter hoch und mit Wehrgang ausgestattet. Der Innenhof beherbergte mehrere steinerne Wohn- und Wirtschaftsgebäude. Spätere Erweiterungen wie ein Wohnturm und Fachwerkaufsätze prägten das mittelalterliche Bild der Anlage.
Ab dem späten 14. Jahrhundert begann der Zerfall der Adelsfamilie durch Besitzaufteilung und Verkaufsverträge. 1482 gelangte die komplette Burg in den Besitz des Klosters Maulbronn.
Zerstörung und Wiederaufbau
Ein Großbrand um das Jahr 1500, mutmaßlich verursacht durch Truppen Herzog Ulrichs von Württemberg während des Bayerisch-Pfälzischen Erbfolgekriegs, zerstörte große Teile der Anlage. In den folgenden Jahrhunderten verfiel die Burg, diente als Steinbruch und wurde zuletzt als Weinberg genutzt.
Ein erneutes öffentliches Interesse erwachte Anfang des 20. Jahrhunderts durch den Verschönerungsverein Mühlacker. Zwischen 1902 und 1911 wurde der charakteristische Torbogen mit Wappen und Inschriften wiedererrichtet.
Kulturelle Bedeutung
Von der einstigen Höhenburg sind heute Teile der Mauern und des Wohnturms erhalten. Die Burg wurde 2008 von der Denkmalstiftung Baden-Württemberg als „Denkmal des Monats Mai“ ausgezeichnet – ein Zeichen ihrer regionalgeschichtlichen Relevanz.
Besucherinformation auf einen Blick:
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Öffnungszeiten:
April bis 3. Oktober – Sonn- und Feiertage von 14–17 Uhr -
Ganzjährig einsehbar durch das Eingangstor
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Führungen: Rainer Wallinger, Tel. 07041 5959
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Adresse: 75417 Mühlacker, Stadtteil Dürrmenz
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Anfahrt: Über B10/B35 oder A8 (Ausfahrt Pforzheim-Ost)
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ÖPNV: Direkt erreichbar mit IC, S-Bahn oder Regionalbahn
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