Die Stadt Ludwigsburg setzt ein starkes Zeichen gegen Gewalt: Verwaltung, Unternehmen und Institutionen ziehen gemeinsam an einem Strang und verabschieden erstmals eine umfassende Selbstverpflichtung gegen Gewalt und Diskriminierung.
Ludwigsburg – Zum Internationalen Tag gegen Gewalt gegen Frauen am 25. November hat die Stadt Ludwigsburg ein deutliches Zeichen gesetzt: Die gesamte Stadtverwaltung verabschiedete eine gemeinsame Selbstverpflichtung gegen Gewalt und Diskriminierung. Anlass sind die erneut steigenden Fallzahlen häuslicher Gewalt im Stadtgebiet, die 2024 über dem Landesdurchschnitt lagen und einen Fünfjahreshöchststand markierten.
Nach Angaben von Thomas Wild, Leiter des Polizeipräsidiums Ludwigsburg, verzeichnete die Polizei im Jahr 2024 einen Anstieg von über 18 Prozent. Wild betont gleichzeitig, dass die Dunkelziffer im innerfamiliären Umfeld erheblich sei. „Nur wer sich meldet, kann geschützt werden“, so Wild. Entsprechend appelliert er eindringlich an Betroffene, Hilfe in Anspruch zu nehmen.
Verwaltung mit einzigartigem Schritt
Angesichts dieser Entwicklung geht die Stadt Ludwigsburg einen neuen Weg: Am 25. November wurde ein digitaler Wertekompass an alle Mitarbeitenden ausgegeben – ein verbindliches Dokument, das jede Form von Gewalt und Diskriminierung eindeutig ächtet. Neue Beschäftigte erhalten die Selbstverpflichtung künftig direkt mit ihren Unterlagen zur Einstellung.
Die Stadt sieht diesen Schritt als Teil ihrer Fürsorgepflicht und als wichtigen Beitrag zur Prävention. Gewalt könne in vielen Formen auftreten – physisch, psychisch, digital, sexuell oder ökonomisch. Das neue Leitbild soll sensibilisieren, Klarheit schaffen und den Zusammenhalt stärken.
Breite Unterstützung aus der Stadtgesellschaft
Mehrere Unternehmen und Institutionen greifen die Initiative aktiv auf und unterstützen den Ludwigsburger Wertekompass. Oberbürgermeister Matthias Knecht würdigt das Engagement: „Wir stärken damit unseren gesamtgesellschaftlichen Wertekanon und zeigen, dass Gewalt und Diskriminierung in Ludwigsburg keinen Platz haben.“
Unterstützung kommt unter anderem von:
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AOK Baden-Württemberg, die auf eine klare Dienstvereinbarung gegen Diskriminierung verweist
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Kreishandwerkerschaft Ludwigsburg, die sich für eine offene und tolerante Gesellschaft ausspricht
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Stadtwerke Ludwigsburg-Kornwestheim GmbH, die die Selbstverpflichtung in ihr eigenes Werteverständnis integrieren
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Roche in Ludwigsburg, das Vielfalt und respektvolle Zusammenarbeit ausdrücklich fördert
Die Gleichstellungsbeauftragte Dr. Kristina Wolff hebt zudem die Bedeutung der Istanbul-Konvention hervor, die sowohl Schutz als auch Aufklärung verbessert.
Mit der neuen Selbstverpflichtung schafft Ludwigsburg ein gemeinsames Fundament – getragen von Verwaltung, Wirtschaft und Stadtgesellschaft –, um Gewalt konsequent entgegenzutreten und betroffene Menschen besser zu schützen.
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FAQ: Maßnahmen der Stadt Ludwigsburg zum Schutz vor Gewalt und Diskriminierung
Was ist die neue Selbstverpflichtung der Stadt Ludwigsburg?
Es handelt sich um ein digitales Dokument, das alle Mitarbeitenden der Stadtverwaltung erhalten. Es ächtet jegliche Form von Gewalt oder Diskriminierung und dient als gemeinsamer Wertekompass.
Warum wurde die Selbstverpflichtung eingeführt?
Hintergrund sind stark steigende Fallzahlen häuslicher Gewalt im Stadtgebiet und der Wunsch, klare Haltung, Prävention und Unterstützung sichtbar zu machen.
Wer unterstützt die Initiative?
Mehrere Unternehmen und Institutionen wie AOK Baden-Württemberg, Kreishandwerkerschaft Ludwigsburg, Stadtwerke LKW und Roche beteiligen sich aktiv.
Welche Formen von Gewalt werden thematisiert?
Die Selbstverpflichtung benennt physische, psychische, digitale, sexuelle und ökonomische Gewalt.
Wer kann sich bei häuslicher Gewalt melden?
Betroffene sollen sich direkt an die Polizei wenden oder lokale Hilfsangebote nutzen. Die Stadt Ludwigsburg unterstützt die Vernetzung dieser Angebote.

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